Open-DM 4. Liga Süd
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Open-DM 4. Liga Süd in Wessling


General Information

  • Date: 28./29. 03. 009
  • Town: Wessling
  • Participants: Nasrin, Joachim, Frank, Peter, Matthias, Stephan, Stefan, Brimel (DD), Johannes (BA)
  • Place: 11th of 12

DD = Drehst'n'Deckel; BA = Bamberg

Photos bei flickr
Videos (inkl. einem Spiel mit uns)
Alle Ergebnisse (PDF, 750.84 Kb)

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Report

Zwar spielten wir nicht um die Qualifikation für die dritte Liga, doch als erstes Team auf der Warteliste der Nachrücker bekamen wir trotzdem die Chance, in der vierten Liga mitzuspielen. Es fanden sich schnell einige Spieler, doch dann war Ende – 6 Spieler für eine DM? Definitiv zu wenig (ok, nicht unbedingt, weil, wie sich später herausstellte, einige Teams überhaupt nur so viele Spieler hatten). Also nachgefragt, beim Gänselieselcup den „ewigen Pickup“ Johannes aus Bamberg ins Boot geholt und durch die innerdeutschen Kontakte auch den Kontakt zur wunderbaren Brimel aus Dresden hergestellt. Eine Woche vorher gesellte sich denn auch Stephan zum Team, sodass wir mit 9 funktionsfähigen Spielern voll gewappnet die Reise nach Wessling antreten konnten.
Freitagabend kamen wir an, nutzen gleich die Halle zum Werfen, genossen das Willkommens-Pita beim Griechen (der Vereinsgaststätte) und legten uns nach einem Feierabendbier zur Ruhe, um Samstag die Spiele voll getankt mit Kraft und Motivation anzutreten. Während des Abends hielten wir schon etwas nach dem Ausschau, was uns erwarten würde und staunten nicht schlecht, als die Bad Raps 2 mit ihren jungen Jahren locker und flockig von der einen Endzone zur anderen Wahnsinnswürfe aller Art vollführten (die spielten aber im anderen Pool).

Das erste Spiel führte uns sogleich zu Ultimate am See 1, dem Ausrichter, der eine extrem erfahrene Mannschaft mit zwei Beach-(Masters-)Europameistern stellte und uns gleich zu Beginn eine ganz schöne Packung erteilte. Mit 16:3 ging das Spiel zu Ende, nicht nur weil vor allem Nasrins Bruder im Dienste der Gastgeber so verdammt gut fing, sondern auch weil das ganze Team die Räume stets eng hielt und wir einfach nicht in der Lage waren, durch den Cup durch, drum rum, oben drüber oder sonst irgendwie vorbei zu kommen. Der Gegner hingegen nutzte seine Erfahrung tadellos und punktete nicht selten Sekunden nach einem Turnover durch praktisch perfekte geworfene Overheads von der einen Endzone zur anderen. Was bei uns ganz besonders fehlte, war die Abstimmung in unserer Mannschaft. Nichtsdestotrotz ließen wir uns nicht demoralisieren (was auch absolut richtig war, denn dieser Gegner gewann das Turnier am Ende ungeschlagen und sehr deutlich). Das nächste Spiel gegen die Hechte aus Kaiserslautern lief leider ebenfalls unglücklich, wie alle Spiele am Samstag. Wir versuchten es, doch bekamen keine rechte Ruhe, fanden nicht ins Spiel. Und das obwohl der Gegner an einigen Stellen extreme Lücken aufwies. Doch die erfahrenen Spieler der Lauterner garantieren deren Sieg. Hervorzuheben ist hier der kleinste und mit Abstand jüngste Teilnehmer des Turniers – mit knapp über 10 Jahren (vielleicht 12-13) konnte er schon sicher werfen, fangen und ist auf dem besten Wege, in einigen Jahren jeden älteren Spieler in die Schranken zu weisen. Auf so einen Nachwuchs kann man nur neidisch sein.

Weiter ging es gegen die Muggeseggele aus Heilbronn: Ein ebenfalls extrem junges Team, aber auch von erfahrenen Spielern unterstützt. Erstmals verloren wir nicht mit mehreren Punkten Abstand, hatten am Ende die Chance zum Ausgleich, die uns leider genommen wurde. Auch wenn es sicherlich nicht mit Absicht geschah, wurde ein Punkt uns kurz vor Ende durch zurück gecallt, weil schon der erste Wurf getraveled war. Naja, wie auch immer. Das Spiel war trotzdem sehr fair, wir blieben mit dieser Niederlage klar unter unseren Möglichkeiten. Die Heilbronner spielten einfach, aber enorm sicher, jeder warf nur das was er konnte und wir eben bekamen es einfach nicht auf die Reihe.

Ooups aus Saarbrücken war der vierte Gegner, nachdem wir die Freizeit vorher für einen „Stadtbummel“ und ein überhaus leckeres Eis in der „Innenstadt“ genutzt hatten. Dabei stellten wir berechtigter maßen fest, dass wir trotz der bis dahin verlorenen Spiele eigentlich das coolste Team sind und auf jeden Fall am besten aussehen!
Es war von Vornherein klar, dass das Spiel schwieriger wird. Doch es fing gut an – Defense geholt, Punkt gemacht (ich klopf mir selbst auf die Schulter, weil ich sonst wirklich nicht gut gespielt habe). Im Laufe des Spiels gewann aber Ooups die Oberhand und gewann das Spiel.
In der weiteren Freizeit nutzen wir das Unterhaltungsangebot, spielten Tischtennis und spielten Trivial Pursuit, in dem sich besonders Frank mit arg viel Wissen auszeichnete.

Der letzte Gegner am Samstag war die zweite Mannschaft der 7 Schwaben aus Stuttgart. Eigentlich ein sehr ausgeglichenes Spiel, aber trotzdem kann man nicht sagen, dass wir gezeigt haben, was wir können. Hätten wir das gemacht, wäre der Sieg auch an uns gegangen; doch so ging der Samstag für uns mit 5 Niederlagen zu Ende.

Es gab dann Abendbrot, im Anschluss eine Party ohne Getränkeausschank. Generell war das Catering etwas unglücklich: Der ansässige Grieche verkaufte Bier in Flaschen in der Halle für 2,50€ + 0,50€ Pfand – ein horrender Preis. Auch der Kuchen (gekaufte Torten) war mit 1,50€ pro Stück nicht günstig, aber im Vergleich zum Bier noch verkraftbar.

Verkraftbar war es für mich aber nicht mehr, meinen linken Fuß zu belasten. Während der Spiele am Samstag noch funktionsfähig, stellten sich Samstagabend arge Schmerzen ein, die sicher über Nacht nicht besserten. Klar gefolgert, musste das Team zumindest im Spiel selbst zu Acht zurechtkommen. Und das taten sie sogar...

Am Sonntag wurde in zwei neuen Pools gespielt, zusammengesetzt aus den je drei oberen und unteren der beiden Gruppen vom Samstag. Unser erstes Spiel gegen die Heidees 2 lief dann wirklich mal. Ich konnte ja nicht mehr aufs Spielfeld, übernahm aber vorher das Flippen, holte die Offense (erstmals!) und von der Auslinie durfte ich dann staunen und Fotos davon machen (Stefans Kamera). Zwar noch nicht ganz souverän, aber viel besser als alle Spiele am Samstag funktionierte plötzlich die Abstimmung, Pässe kamen an, Würfe wurden in die Endzone gemacht und WAHNSINN wir konnten gewinnen. Ein erschreckender Zwischenfall kann aber nicht verschwiegen werden. Nach wenigen Punkten spielte Frank einen Pass auf Johannes, der aber nicht gleich fangen konnte, sondern den Pass nach außen verlängerte, sich aber vollen Einsatzes noch hinter schmiss. Unglücklicherweise rannte auch Stefan zur Scheibe, passte nicht auf, rutschte und kollidierte mit Johannes, worauf dieser LAUT aufschrie und fortan voll Schmerz still war (bei Interesse – ich habe ein Video, wie die Situation entstanden ist). Einige Minuten Unterbrechung, Johannes Daumen sah alles andere als gesund aus (Winkel von mehr als 120° zum Zeigefinger). Auch ohne Johannes und mich (also mit 7 Spielern) entschieden wir endlich ein Spiel für uns. Und endlich zeigte das Team, was es kann. Zum Schwitzkreis wurde Johannes in die Mitte genommen, bis die Sanitäter kamen und ihn ins benachbarte Krankenhaus brachten. Immerhin konnte ich ihn schon nach ca .1,5h wieder abholen. Also humpelte ich ins Krankenhaus, blieb aber nicht dort, sondern war mit ihm schon bald, vor Beginn des nächsten Spiels, wieder zurück.

Das zweite Spiel am Sonntag führte uns gegen die zweite Mannschaft der Veranstalter. Wir veranstalteten ein Feuerwerk. Es klappte einfach alles, traumhaft anzusehen. Perfekte Kombinationen, die Spieler von Ultimate am See 2 waren der Übermacht schutzlos ausgeliefert. Mit 7 Spielern klappte das, wovon am Samstag 9 Spieler nur träumen konnten. Wie befreit lief ein Punkt nach dem anderen. Hin und wieder kassierten wir einen Punkt, doch gewannen am ende haushoch. Johannes ließ es sich dann übrigens nicht nehmen, sich bei der hohen Führung am Ende doch noch mal auf die Linie zu stellen.

Das letzte Spiel schließlich noch gegen ULMtimate. Zum dritten Mal erflippte ich die Offense und das Spiel lief gar nicht so schlecht, doch war Fortuna doch wieder gegen uns. Es klappte nicht mehr alles, wir verloren. Nicht sehr deutlich, aber so ist es eben.

Wir empfingen zur Siegerehrung noch eine feine Urkunde für den 11. Platz, der zwar sehr unglücklich ist, weil wir ja den Achtplatzierten so extrem deutlich besiegten, doch hätten wir am Samstag gleich von Anfang an so locker und befreit Ultimate gespielt, wäre ohnehin viel mehr drin gewesen. So bleibt dennoch die Erinnerung an ein sehr amüsantes, schönes Turnier mit einer jungen Jenaer Mannschaft, der sehr charmanten, sehr erfahrenen und guten Dresdnerin Brimel und dem quirligen, aber in Bezug auf den Frisbeesport freilich ebenfalls sehr kompetenten Johannes aus Bamberg.

Taktisch versuchten wir es mal mit zwei, mal mit drei Handlern, wobei sich letztere Variante im Laufe des Turniers durchsetzte. Was am Samstag vielleicht den riesigen Leistungssprung erklären mag, war die Defenseleistung, die wirklich bombastisch war. In der Offense wurde hin und wieder ein tiefer Pass vollführt, der allerdings selten fangbar in der Zone entlang flog und so vor allem Punkte verschenkt wurden. Es sollen damit nicht die Wurffähigkeiten der Beteiligten in Frage gestellt werden, doch bei anderen Teams funktionierten tiefe Pässe sehr viel häufiger, was schon vor allem daran liegt, dass andere doch einfach solche Dinger besser werfen können. Womit wir irgendwann sehr erfolgreich waren, war das schnelle und sichere Handeln, ohne den letzten Pass zu lang zu gestalten. Denn insbesondere der ging wie schon so oft schief.

Keine Ahnung warum es Sonntag so schlagartig besser lief. Ob der Spruch „viele Köche verderben den Brei“ angebracht ist, sei mal dahingestellt. Jedenfalls ändert ein vergeigter Samstag nichts daran, dass es ein interessantes Turnier war, bei dem man wieder jede Menge lernen konnte und selbstverständlich, fragwürdig wenn nicht, jede Menge Spaß hatte.
(Joachim)